Zum Ende des dritten Quartals 2024 beeinflussen die Auswirkungen des digitalen Reifegrads nach der Pandemie weiterhin geschäftsstrategische Entscheidungen.
Das Internet ist ganz klar essenziell für unsere Interaktionen, das Teilen von Informationen, Kaufentscheidungen und nicht zuletzt unsere Art zu arbeiten. Seit der Pandemie hat sich dieser digitale Wandel noch beschleunigt. 2023 nutzten 91 % der erwachsenen Europäer das Internet. Die Internetverbreitung in Amerika und der GUS lag bei über 80 % (Quelle: Statista). Dies zeigt, wie wesentlich die digitale Welt für unser tägliches Leben geworden ist.
Die online verbrachte Zeit hat seit der Pandemie erheblich zugenommen. Dabei stieg die durchschnittliche Internetnutzung pro Tag um über 13 %. Auch nach der Aufhebung der Maßnahmen verbringen Leute weltweit weiterhin durchschnittlich 6 Stunden und 37 Minuten pro Tag online (Quelle: DataReportal). E-Commerce ist ebenfalls rapide gewachsen – 2023 wurden über 19 % der Einzelhandelskäufe weltweit online getätigt (Quelle: Statista).
Um den Entwicklungen des Marktes gerecht zu werden, haben viele Unternehmen ihren Betrieb teilweise oder ganz in ein Online-Modell umgewandelt. Zur Etablierung einer Online-Präsenz gibt es zwei Hauptwege. Soziale Medien sind eine schnelle und zugängliche Möglichkeit für die Online-Präsenz von Unternehmen und dadurch eine populäre Plattform für viele Unternehmer und Marken. Andererseits bietet der Aufbau einer dedizierten Website oder eines Online-Shops eine umfassendere, langfristig ausgerichtete Plattform für alle, die die volle Kontrolle über ihre digitale Identität und ihr Kundenerlebnis haben möchten.
Aber welcher Ansatz ist der richtige für Ihr Unternehmen? Sehen wir uns die jeweiligen Vor- und Nachteile an.
Die Vorteile der sozialen Medien
Warum soziale Medien für mehr Sichtbarkeit?
- Die sozialen Medien sind eines der wichtigsten Werkzeuge für den Aufbau einer Online-Präsenz. Mit der richtigen Herangehensweise können Unternehmen schnell ein breites Publikum erreichen und Einblicke in die demografischen Daten der Nutzer wie Standort, Alter, Interessen und andere öffentlich verfügbare Daten erhalten.
- Die Einrichtung eines Social-Media-Kontos erfordert nur minimalen Aufwand. Jeder kann innerhalb weniger Minuten eine Seite erstellen, fast immer kostenlos. Die wirkliche Herausforderung ist allerdings die effektive Nutzung der sozialen Medien als Teil einer breiteren Marketingstrategie.
- Die heutigen Social-Media-Plattformen haben viel zu bieten. Viele richten sich an spezifische Zielgruppen und ermöglichen Unternehmen gleichzeitig Online-Verkäufe. Dadurch ist es für Unternehmen relativ einfach, die geeignetste Plattform zu finden und schnell eine Seite für die Interaktion und den direkten Verkauf an Nutzer einzurichten.
Aber ist es wirklich so einfach? Die kurze Antwort ist ja , die lange Antwort ist nein. Die sozialen Medien bergen ihre eigenen Risiken, das größte davon ist die Kontoeigentümerschaft. Eine Facebook- oder Instagramseite gehört letztlich der Plattform selbst, welche sich das Recht vorbehält, das Konto jederzeit zu sperren. Das passiert öfter, als Sie vielleicht denken, manchmal aufgrund winziger Fehler der Personen, die die Seite verwalten. Auf Instagram kann beispielsweise das Folgen und Entfolgen von Nutzern zur Erhöhung der Beteiligung dazu führen, dass Ihr Konto markiert und möglicherweise gesperrt wird. Ein gesperrtes Konto wiederherzustellen ist nie einfach.
Darum ist eine eigene Website die sicherste Option: Alle Inhalte gehören komplett Ihnen, und Drittparteiplattformen können nicht eingreifen.
Wie wichtig es ist, eine Website zu haben
Eine Website sollte nicht als Alternative zu einer Social-Media-Seite gesehen werden – Tatsächlich ist sie der Dreh- und Angelpunkt Ihrer Marketingstrategie, während die sozialen Medien nur eine Komponente darstellen. Beispielsweise kann eine gut gestaltete und gewartete Website eine Social-Media-Kampagne erheblich unterstützen. Sie ist die perfekte Quelle für Inhalte, die auf verschiedenen Plattformen geteilt werden können.
Es gibt noch weitere Aspekte, die uns helfen zu verstehen, warum eine Website so wichtig ist:
1) Professionalität, Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit
Vor einem Kauf führen Nutzer oft ausgedehnte Recherchen durch. Viele haben ihre Lieblingseinzelhändler, auch wenn diese teurer sind, aufgrund des Vertrauensfaktors. Vertrauen basiert weitgehend auf Transparenz – der Käufer weiß genau, was er bekommt, bevor er den Kauf abschließt.
Ein Unternehmen ohne Website wirkt für potentielle Käufer, die detaillierte Informationen über ein Produkt oder einen Dienst suchen, weniger vertrauenswürdig. Eine Website ist gleichbedeutend mit Professionalität – Sie dient als Visitenkarte und Schaufenster eines Unternehmens. Social-Media-Plattformen ermöglichen Unternehmen, ihre Geschichte zu teilen. Der wichtigste Unterschied ist aber, dass die Website dem Unternehmen gehört. Sie ist seine digitale Adresse. Sie ist wie eine Hand, die Nutzern gereicht wird, die wissen möchten, was hinter dem Unternehmen steckt, was es tut und wo es sich befindet.
Wenn eine Website außerdem stimmig gestaltet ist und sich gut navigieren lässt, vertrauen potentielle Kunden dem Unternehmen viel eher und erhalten ein gutes Gefühl beim Kauf seiner Produkte oder Dienste.
Letztlich repräsentiert eine Website die Marke umfassend. Sie vermittelt ihre Werte, Logos, Farben, Designsysteme und alles, was zu ihrem Image beiträgt. Für Unternehmen, die Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei aktuellen und zukünftigen Kunden aufbauen möchten, ist eine Website ein wesentliches Tool.
2) Sicherheit
Wie bereits erwähnt, besteht bei einer Website im Gegensatz zu den sozialen Medien nicht die Gefahr, aufgrund von Eigentumsrechten von Dritten gesperrt zu werden. Dazu kommen mehrere zusätzliche Sicherheitselemente, beispielsweise:
- Datensicherung und Wiederherstellung: Sie können Ihre Website regelmäßig sichern, um dafür zu sorgen, dass sie bei technischen Problemen oder Cyberangriffen wiederhergestellt werden kann.
- Kontrolle über den Inhalt: Alles, was auf Ihrer Website veröffentlicht wird, auch versehentlich, kann jederzeit bearbeitet oder entfernt werden, sodass Sie die vollständige Kontrolle über Ihre Online-Präsenz haben.
- Markenschutz: Eine Domain gehört ausschließlich Ihnen und kann nicht von anderen geklont werden. Social-Media-Seiten hingegen können von jedem leicht repliziert werden, was möglicherweise dem Ruf Ihrer Marke schadet.
3) Marketing
Wenn Sie sich nur auf eine Social-Media-Seite stützen, beschränken Sie Ihr Unternehmen auf einen einzigen Kanal.
Eine Website hingegen ermöglicht es Unternehmen, ihre Reichweite zu erhöhen und demografische Daten von Nutzern zu erfassen, die nicht in den sozialen Medien zu finden sind, sondern Google oder andere Suchmaschinen für die Suche nach Produkten oder Dienstleistungen verwenden. Durch die Integration von SEO (Suchmaschinenoptimierung) und SEM (Suchmaschinenmarketing) kann eine Website rein über Suchmaschinen gefunden werden, wodurch sich ihre Sichtbarkeit erhöht.
Darüber hinaus kann eine Domain in Anzeigen über verschiedene Medien hinweg wie TV, Radio, Blogs und Zeitschriftenartikeln erscheinen – und natürlich auch in Social-Media-Posts.
Eine Website spielt auch im Content-Marketing eine entscheidende Rolle. Unternehmen können teilbare Inhalte wie Blog-Posts oder Artikel erstellen, die problemlos auf sozialen Plattformen wie Facebook oder X (ehemals Twitter) geteilt werden können.
Im Gegensatz dazu ist es für Inhalte sozialer Medien viel schwerer, über andere Informationskanäle Reichweite zu erzielen.
Website oder soziale Medien?
Websites und soziale Medien völlig separat zu betrachten, ist nicht produktiv. Beide Online-Lösungen unterstützen in Synergie das Wachstum eines Unternehmens. Die sozialen Medien sind ein schnelles und intuitives Tool, das eine Website verbessern kann, während eine Website entwickelt und gewartet werden muss. Sie sollten gemeinsam Teil einer integrierten Marketingstrategie und als sich ergänzendes System aufgebaut sein.